Schimmelfrei vermieten – so geht’s
Inhaltsverzeichnis:
- Warum ist der Keller besonders anfällig für Schimmel?
- Die häufigsten Ursachen für Feuchtigkeit im Keller
- Wie erkennt man Schimmelbefall im Keller?
- Effektive Methoden zur Schimmelbeseitigung
- Richtiges Lüften und Heizen im Keller
- Langfristige Massnahmen zur Vorbeugung von Schimmel
- Wann sollte ein Fachmann hinzugezogen werden?
Warum ist der Keller besonders anfällig für Schimmel?
Kellerräume sind von Natur aus feuchter als andere Räume eines Hauses. Das liegt daran, dass sie oft unter der Erde liegen und somit von allen Seiten von Erdreich umgeben sind. Dieses Erdreich speichert Feuchtigkeit, die durch die Kellerwände ins Innere gelangen kann, wenn die Abdichtung nicht einwandfrei ist. Besonders ältere Gebäude sind häufig betroffen, da sie oft nicht über moderne Abdichtungssysteme verfügen. Ein weiteres Problem ist die mangelnde Beheizung. In den meisten Kellern wird kaum oder gar nicht geheizt, sodass die Wände dauerhaft kühl bleiben. Warme Luft, die aus den oberen Etagen oder von draussen in den Keller gelangt, kann an diesen kalten Wänden kondensieren, wodurch sich Feuchtigkeit niederschlägt. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn Fenster im Sommer falsch geöffnet werden und feuchte Aussenluft eindringt. Zudem sind Kellerräume oft schlecht belüftet. Während Wohnräume regelmässig gelüftet werden, bleibt die Luft im Keller oft über lange Zeiträume hinweg stehen. Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit, was das Schimmelwachstum begünstigt. Auch die Nutzung des Kellers spielt eine Rolle. Wenn feuchtigkeitsspeichernde Materialien wie Holz, Polstermöbel oder Kartons direkt an den Wänden stehen, kann die Luft nicht zirkulieren. Dadurch entstehen feuchte Stellen, die Schimmelpilzen optimale Wachstumsbedingungen bieten.
Die häufigsten Ursachen für Feuchtigkeit im Keller
Es gibt mehrere Gründe, warum Keller feucht werden. Die häufigsten Ursachen sind aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich, undichte Kellerwände oder Bodenplatten, falsches Lüften und Wasserschäden durch defekte Leitungen. Aufsteigende Feuchtigkeit ist besonders in Altbauten ein Problem, da viele dieser Gebäude keine Horizontalsperre besitzen. Ohne eine solche Sperre kann das Wasser ungehindert in die Wände ziehen und diese durchfeuchten. Undichte Kellerwände entstehen oft durch Risse oder poröse Materialien. Besonders nach starken Regenfällen kann Wasser durch diese undichten Stellen in den Keller eindringen. Ein weiteres grosses Problem ist die falsche Lüftung, insbesondere im Sommer. Viele Menschen öffnen an heissen Tagen die Kellerfenster, um frische Luft hereinzulassen. Doch warme Luft enthält mehr Feuchtigkeit als kühle Kellerluft. Trifft diese warme Luft auf die kalten Kellerwände, kondensiert sie und setzt sich als Feuchtigkeit ab. Mit der Zeit entsteht dadurch ein feuchtes Klima, das Schimmelwachstum begünstigt. Auch defekte Wasserleitungen oder undichte Abwasserrohre können zu einem erhöhten Feuchtigkeitsaufkommen im Keller führen. Kleine Lecks bleiben oft lange unbemerkt, doch sie können über Monate hinweg Feuchtigkeit in Wände und Böden abgeben.
Wie erkennt man Schimmelbefall im Keller?
Schimmel wächst oft unbemerkt in Ecken, hinter Möbeln oder auf schlecht belüfteten Oberflächen. Ein erstes Anzeichen ist ein muffiger, modriger Geruch, der sich auch durch Lüften nicht dauerhaft beseitigen lässt. Besonders auffällig ist es, wenn dieser Geruch an Kleidung, Kartons oder Polstermöbeln haftet, die im Keller gelagert werden. Sichtbare Schimmelflecken sind meist schwarz, grün oder grau und bilden sich bevorzugt an kalten oder feuchten Stellen. Häufig treten auch gelbliche Verfärbungen oder dunkle Ränder an Wänden auf, die auf eine hohe Feuchtigkeit hinweisen. Feuchte Wände oder dunkle Flecken auf dem Putz können ebenfalls ein Indikator sein. Wenn sich Tapeten oder Farbe ablösen, deutet das ebenfalls auf Feuchtigkeit und möglichen Schimmelbefall hin. Ein weiteres Warnzeichen ist Kondenswasser an Fenstern, Rohren oder Metallgegenständen. Wer regelmässig gesundheitliche Beschwerden wie Atemwegsprobleme, anhaltende Kopfschmerzen oder Müdigkeit verspürt, sollte ebenfalls an versteckten Schimmel als mögliche Ursache denken.
Effektive Methoden zur Schimmelbeseitigung
Wenn Schimmel im Keller entdeckt wird, sollte er schnellstmöglich entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Kleinere Schimmelstellen können mit hochprozentigem Alkohol (mindestens 70 %), Wasserstoffperoxid oder speziellen Schimmelentfernern behandelt werden. Wichtig ist, dass nach der Reinigung die betroffene Stelle vollständig trocknet, um ein erneutes Wachstum zu verhindern. Bei grossflächigem Befall oder wenn Schimmel bereits tief in die Bausubstanz eingedrungen ist, reicht eine oberflächliche Reinigung nicht aus. In solchen Fällen müssen befallene Materialien wie Putz oder Holz entfernt und erneuert werden. Auch bauliche Massnahmen wie die Sanierung von undichten Wänden oder der Einbau eines Lüftungssystems können notwendig sein.
Richtiges Lüften und Heizen im Keller
Viele Menschen lüften ihren Keller falsch, was das Schimmelproblem verschärfen kann. Im Sommer sollte nur in den kühlen Morgen- oder Abendstunden gelüftet werden, da warme Luft, die auf kalte Kellerwände trifft, Kondenswasser bildet. Im Winter kann hingegen bedenkenlos gelüftet werden, da kalte Luft wenig Feuchtigkeit enthält.
Eine gleichmässige Temperatur ist ebenfalls wichtig. Keller sollten nicht komplett unbeheizt bleiben, sondern auf mindestens 12 bis 16 Grad Celsius temperiert werden.
Langfristige Massnahmen zur Vorbeugung von Schimmel
Um Schimmel im Keller dauerhaft zu vermeiden, müssen gezielte Massnahmen ergriffen werden, die sowohl bauliche als auch nutzungsbedingte Faktoren berücksichtigen. Eine der wichtigsten Massnahmen ist die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit, da Schimmel nur in feuchten Umgebungen wachsen kann. Die ideale Luftfeuchtigkeit in Kellerräumen sollte zwischen 40 und 60 % liegen. Ein Hygrometer hilft dabei, den Wert regelmässig zu überwachen. Falls die Feuchtigkeit konstant zu hoch ist, kann ein Luftentfeuchter eingesetzt werden, um die Feuchtigkeit zu regulieren. Besonders in den Sommermonaten, wenn warme Luft in den kühlen Keller eindringt und dort kondensiert, ist eine gezielte Kontrolle der Luftfeuchtigkeit unerlässlich.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das richtige Lüften. Im Winter kann ohne Bedenken gelüftet werden, da kalte Aussenluft weniger Feuchtigkeit enthält. Die beste Methode ist das Stosslüften, bei dem die Fenster für einige Minuten weit geöffnet werden. Im Sommer sollte hingegen nur in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden gelüftet werden, da warme Aussenluft sonst an den kühlen Kellerwänden kondensiert. Falls ein Kellerfenster dauerhaft geöffnet bleibt, kann dies paradoxerweise zu einer Erhöhung der Feuchtigkeit führen und das Schimmelproblem noch verschlimmern. Wer seinen Keller regelmässig lüftet und darauf achtet, dass die Luftzirkulation nicht durch grosse Gegenstände blockiert wird, kann das Schimmelrisiko erheblich senken.
Wann sollte ein Fachmann hinzugezogen werden?
In vielen Fällen lässt sich Schimmel mit einfachen Massnahmen selbst bekämpfen. Doch es gibt Situationen, in denen ein Fachmann unbedingt hinzugezogen werden sollte. Ein Experte kann die Ursache des Problems genau analysieren und gezielte Lösungen vorschlagen, um das Schimmelproblem dauerhaft zu beseitigen. Ein Fachmann sollte vor allem dann gerufen werden, wenn Schimmel immer wieder auftritt, obwohl bereits Massnahmen zur Feuchtigkeitsregulierung getroffen wurden. Dies kann ein Hinweis auf ein tieferliegendes Problem sein, beispielsweise auf eine undichte Kellerabdichtung oder aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk. Besonders in Altbauten ohne Horizontalsperre kann es sein, dass Feuchtigkeit über das Fundament in die Wände aufsteigt. Hier ist eine professionelle Sanierung erforderlich, um das Problem nachhaltig zu lösen. Auch bei grossflächigem Schimmelbefall ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren. Kleine Schimmelflecken, die nur oberflächlich auf Fliesen oder Putz erscheinen, können oft mit Haushaltsmitteln wie hochprozentigem Alkohol oder speziellen Schimmelentfernern beseitigt werden. Doch wenn der Schimmel bereits tief in das Mauerwerk eingedrungen ist oder sich über grosse Flächen erstreckt, ist eine professionelle Sanierung erforderlich. In solchen Fällen reicht eine oberflächliche Reinigung nicht aus, da der Schimmel bereits tief in die Bausubstanz vorgedrungen sein kann.
Fazit
Schimmel im Keller ist ein ernstzunehmendes Problem, das durch Feuchtigkeit und falsches Lüften begünstigt wird. Wer regelmässig lüftet, eine gute Luftzirkulation gewährleistet und feuchte Stellen frühzeitig beseitigt, kann das Risiko deutlich senken. Bei anhaltendem Schimmelbefall sollte jedoch eine fachmännische Begutachtung erfolgen, um die Ursache langfristig zu beheben.
FAQs
1. Wie kann ich Schimmel im Keller langfristig verhindern?
Regelmässiges Lüften, das Vermeiden von Kondenswasser und eine gute Isolierung helfen, Feuchtigkeit zu reduzieren.
2. Warum entsteht Schimmel oft hinter Möbeln oder Regalen?
Weil dort die Luft nicht zirkulieren kann und Feuchtigkeit eingeschlossen wird, wodurch sich ein feuchtes Mikroklima bildet.
3. Sollte man im Sommer lüften oder nicht?
Ja, aber nur in den kühlen Morgen- oder Abendstunden, um Kondenswasserbildung zu vermeiden.
4. Wann ist eine professionelle Sanierung nötig?
Wenn Schimmel immer wiederkehrt, sich tief im Mauerwerk befindet oder grossflächig ausgebreitet ist.
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